Fredrik Jendelid gab Mitte der 80er Jahre seine eigene Karriere als Profispieler auf und konzentrierte sich stattdessen voll und ganz darauf andere Profispieler zu trainieren.
Nach 15 Jahren der Suche was einen guten Golfschlag ausmacht, kam Fredrik zu dem Schluss, dass ein Golfschlag, der innerhalb von 5% der Ausgangsentfernung zum Ziel landet, ein guter Schlag ist. Trainiert man darauf hin, diesen 5% Korridor immer zu erreichen, gewinnt man sehr viel an Verständnis, was ein guter Schlag ist/war, und die meisten Spieler werden durch diese Herausforderung besonders motiviert.
Natürlich trifft diese „Regel“ nicht für jeden Spieler zu. Für einen Spieler mit Handicap 23 wird ein guter Schlag ein anderer sein als für einen Tourspieler. Die Parameter ändern sich mit dem Spielniveau des Spielers.
5% Tabelle:
Abstand zum Ziel |
Entfernung zum Ziel nach einem guten Schlag (5%) |
1,08m |
0,054m (Radius eines Golflochs) |
15m |
0,75m |
30m |
1,50m |
120m |
6m |
200m |
10m |
Wenn man also abschlägt und den Ball ungefähr 200 Meter schlägt sollte er in einem Radius von 10 Metern vom geplanten Ziel (zum Beispiel von der Mitte des Fairways) liegen bleiben.
Sie können sich die Schläge für Par 3, Par 4 oder Par 5 Löcher durchrechnen. Wenn der Ball immer innerhalb einer 5% Distanz liegen bleibt ist es praktisch unmöglich ein schlechteres Ergebnis als Par zu erzielen.
Trainingsmodell
Jedem Trainer und Spieler ist es natürlich überlassen die Parameter so zu verändern, dass die Übungen an die jeweiligen Spielstärken angepasst werden können.
Benötigte Hilfsmittel:
- 10 Stück Übungsbälle
- Maßband
- Laser-Messgerät
- Klebeband
- Seile und Schnüre
- Notizblock
- 5%-Tabelle
- Kleine Kegel/Hütchen
- Große Kegel/Hütchen
Die Übungsbälle für das Training sollten die gleiche Qualität besitzen wie die Bälle mit denen Sie beim Turnier auch spielen.
Mit den Kegeln oder Hütchen kennzeichnen Sie zuerst die Punkte von denen Sie putten, chippen, pitchen oder schlagen wollen. Dann messen Sie mit dem Entfernungsmesser oder dem Maßband die Entfernungen zum Ziel. Suchen Sie dann in der 5%-Tabelle den entsprechenden Radius zum Ziel, innerhalb dem Sie einen guten Schlag erzielt haben. Stecken Sie sich den Korridor mit Tees ab oder kennzeichnen Sie ihn mit einem Seil, einer Schnur oder den kleinen Hütchen.
In einem Notizblock können Sie sich anschließend die jeweiligen Übungen notieren, und Ihre Ergebnisse eintragen, sodass Sie Ihre Steigerungen über einen längeren Zeitraum verfolgen können.
Psychische Effekte
Einer der größten Vorteile dieser Übungen liegt vermutlich auf der mentalen Ebene. Dadurch, dass Sie ständig unter psychischem Druck sind, ein bestimmtes Ziel zu erreichen (den 5% Korridor), lernen Sie unter Druck zu performen. Dieser Druck ist vergleichbar mit der Anspannung, die man während des Turniers erleben kann.
Physische Effekte
Durch dieses Modell können Sie erlernen über einen längeren Zeitraum mit großer Konzentration trainieren zu können, ohne das Interesse für die Übung zu verlieren. So können Sie eine extreme physische Ausdauer für hartes Training aufbauen.
Grenzen des Modells
Putten
Bei Putts bis zu 6 Metern Entfernung empfiehlt es sich keinen Kreis abzustecken, sondern einen Halbkreis, der auf Höhe des Lochs beginnt. Bei Putts dieser Entfernung trainieren die meisten Spieler darauf hin diese zu lochen. Deshalb wäre ein Putt der vor dem Loch liegen bleibt, in diesem Aspekt kein guter Putt.
Abschlag
Beim Abschlag ist nicht unbedingt die Längenkontrolle wichtig, sondern primär die Richtungskontrolle. Hier sollte man das Modell deshalb so anpassen, dass nur die Richtung bewertet wird. Man misst also hier von der Mitte des Fairways (zum Beispiel) 5 Prozent nach links und 5 Prozent nach rechts.
Schwierige Lagen
Hier sollte das Modell nicht angewendet werden, da es sonst zu schwierig wird. In suboptimalen Lagen ist es ohnehin schon schwierig den Ball ungefähr Richtung Ziel zu bekommen.
Fazit
Fred Jendelid empfiehlt das Modell vor allem beim kurzen Spiel anzuwenden. Bunkerschläge werden oft viel zu wenig trainiert, weshalb sie den Spielern als am schwierigsten erscheinen.
Wichtig ist es nochmal zu betonen, dass das 5% Modell nicht für alle Spielstärken geeignet ist. Ab einem 10er Handicap macht es am meisten Sinn mit dieser Art des Trainings zu beginnen.
Wir wünschen viel Spaß und Erfolg!